1. WM-Teilnahme, Lyon 2013 / Marathon

Zu meinem Marathon:

 

Mein Ziel?

Wenn die Entrylist stimmt, war ich mit der höchsten SB gemeldet. 5-10 Gegner schnappen und mich lange im Feld halten können. WM-Feeling reinziehen.

 

Der Kurs?

Happig – 3 Runden ums Stadion und 4 grosse Runden mit jeweils 3 steilen Rampen, eine steile Abfahrt mit einer schnellen 90°-Kurve und gleich wieder auf und ab und links und rechts. Ständige Aufmerksamkeit und Kampfgeist erforderlich, das gefällt mir.

 

Mein Rennen?

In absoluter Topform am Start, die Strecke im Kopf und natürlich gut ‚getestet‘. Es rollte sichausserordentlich gut an, die flachen Runden hielt ich die Gruppenpace wunderbar mit. Im vorderen Bereich in die Steigung gestartet, explodierte wie oft das Feld beim ersten Hindernis. Nach den ersten Rampen fand ich mich in den hintersten Regionen wieder, der Fight begann… Für mich hiess es sich ständig nach vorne zu arbeiten, neue Rücken zu suchen und meine Vorteile in den flachen Streckenteilen möglichst ausspielen. Und dann? 

Mich enttäuschte das Verhalten der Mitkonkurrenten. Da kämpfst du dich an deine Konkurrenten heran, lässt sie stehen und die stellen bei der nächsten Zieldurchfahrt im Abseits ‚den Blinker‘ und geben auf, von der ersten bis zur letzten Runde, insgesamt gegen 10 Athleten. Eieiei – ob die mal was Hartes gewinnen können? Ich finishte ziemlich gebraucht auf dem 14. Platz.

 

Der Sieger?

Vorne löste sich der SwissTeamkollege Hug bereits in der ersten Runde und konnte seinen Höhenflug im Alleingang zu Ende bringen und im 6. Rennen seine verdiente 5. Goldmedaille sichern und feiern. Frei fightete bis zur Ziellinie inmitten einer Gruppe um den 2. Rang.

 

Mein Fazit?

Harter Kampfgeist habe ich gezeigt. Die Strecke sicherlich nicht auf mich zugeschnitten, auf einem flachen Kurs hätte ich mein Potenzial bestimmt noch optimaler aufzeigen können. Aber das sind neueRaces: eine Ausgangslage, für alle die gleiche. Diese Herausforderung und auch der klare Spiegel vor Augen motivieren nur noch mehr – Ich freue mich nach einer kurzen Erholung auf neue harte Trainings für neue schnelle Rennen. Merci beaucoup, France!

 

Auszug:

1.    Hug (SUI)

2.    Hamerlak (POL)

3.    Hokinoue (JAP)

4.    Frei (SUI)

11.  Lötscher (SUI)

14.  Villiger (SUI)

 

Die wahren Überflieger waren sicherliche Marcel Hug (SUI), der die 400m überraschend, die 1500m,5000m, 10‘000m und den Marathon souverän gewann und über die 800m Silber nach Hause trug.

Völlig von einen neuen Stern pushte Manuela Schär (SUI), sie erkämpfte sich den Marathon-Titel und über 400m, 800m und 5000m die hervorragende Silbermedaille. Herzliche Gratulation.